Schützenmuseum Celle

Das Schützenmuseum beherbergt die Celler Schützengeschichte.

„Ältestes bewahrt mit Treue, freundlich aufgefasstes Neue“ so lautet ein Sinnspruch von Johann Wolfgang von Goethe, der das Portal des Schauspielhauses in Dresden ziert und auch den Celler Schützen schon als Schützenfestparole diente. Ein Sinnspruch, der nachhaltig daran erinnert Veränderungen wohlwollend zuzulassen, als Chance zu verstehen, aber auch bewährtes zu pflegen und der Nachwelt zu erhalten. So haben es die Schützen schon immer gehalten und es ist daher nur wenig verwunderlich, dass daraus die Idee entsprungen ist in Celle, einer Hochburg des Schützenwesens, ein Museum einzurichten. 

 

 

 

 

Die Gründung des Museums im Jahr 1976 erfolgte auf Initiative des damaligen Obersten Hauptschaffers Dr. Rolf Wilkens-Sannemann. Aber auch die Namen Hannes Rothers und Wolfgang Sauer dürfen in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben, denn auch sie haben in der Gründungszeit tatkräftige Hilfe geleistet. Das Schützenmuseum, befindet sich heute, nach dem Umzug in ein neues Gebäude auf dem Schützenplatz, direkt am Schießsportzentrum Theo-Wilkens-Halle.

 

Es beherbergt neben dem Kernstück der Sammlung, die einmalige, große Bildergalerie der Celler Hauptkönige, eine Vielzahl von Dokumenten, Fahnen, Pokale, Königsorden und Schützenauszeichnungen der letzten Jahrhunderte des Celler Schützenwesens. Um das Museum langfristig zu sichern, vollzogen die damaligen Vorsitzenden der vereinigten fünf Schützengesellschaften, sowie der Oberste Hauptschaffer Detlev Doering am 12. Mai 2006 durch ihre Unterschrift die Gründung der Stiftung Museumsstiftung Celler Schützenmuseums.

 

Der Zweck der gemeinnützigen und selbstlos tätigen Stiftung ist die Förderung von Kunst und Kultur, Heimatpflege und Heimatkunde. Die Stiftung soll insbesondere den Fortbestand und den Erhalt des in dieser Form einmaligen Schützenmuseums sowie den Fortbestand der Tradition des Erstellens eines Hauptkönigsbildes sichern. Die Idee, die Hauptkönige zu portraitieren, stammte vom über unsere Landesgrenze hinaus bekannten Bildermaler Wilhelm Kircheldorff. Er wollte das damals etwas kränkelnde Schützenwesen unterstützen und bot an, künftig alle Hauptkönige zu portraitieren. Sein erstes Gemälde aus dem Jahr 1901 zeigt den Hauptkönig Georg Pahlmann, der den schmückenden Beinamen „Schorse der Liebesreiche“ trug.

 

 

 

Wilhelm Kricheldorff hat seine Arbeit aber nicht nur angeboten, sondern bis 1938 auch 24 Hauptkönigsportraits erstellt. Damit wurde von ihm die – wie er später selbst einmal betonte, Celler Königsbildgalerie geschaffen. Eine Galerie, die unseres Wissens nach, einmalig auf der Welt ist und als große Kostbarkeit des Deutschen Schützenwesens bezeichnet werden darf. 

Die Königsbilder befanden sich bis zum 2. Weltkrieg im Königssaal des Städtischen Schützenhauses, fristeten zeitweise eine unwürdiges Dasein in Lagerräumen des Celler Schlosses, bis sie ihren würdigen Platz im 1976 gegründeten Celler Schützenmuse in der Altencellertorstraße (jetzt Schützenplatz Hafenstrasse 6a) fanden. Einige Bilder befinden sich als Leihgabe in Obhut der jeweiligen Hauptkönige. 

 

Seit Gründung haben 10 Künstler an der Erstellung der Portraits mitgewirkt und der Galerie durch die unterschiedlichen Sichtweisen und Stile ihren besonderen Charakter und Charme verliehen. Neben Kricheldorff, von dem auch ein Selbstbildnis zu den ausgestellten Exponaten zählt, waren dies insbesondere die Porträtisten Wilhelm Kruke, Herbert Blasek, Günther Schreiber, Hertha M. Lehment, Frank Schult und aktuell Frau Sofie Siwek. Viele Gäste, die erstmals im Museum besuchen, zeigen sich angetan, aber auch Überrascht, von der Aussagekraft der Gemälde und dem von vielen nicht erwarteten hohen Niveau der ausgestellten Bilder.

Es grenzt an ein Wunder, dass trotz der beiden Weltkriege und den damit verbundenen Wirrungen dieser Zeiten, nahezu alle erstellten Bilder noch existent sind. Zurzeit gelten allerdings noch zwei Bilder als verschollen. Ein Bild wurde von britischen Soldaten während der Besetzung von Celle leider zerstört.

Ein besonderes Highlight der Galerie ist auch ein Tafelbild aus dem Jahr 1603, das den Zöllner Hinricus Eggelingk abbildet. Der Zöllner Eggelingk war seinerzeit zuständig für die Auszahlung des Preisgeldes, eines „Lübischen Guldens“, an die Sieger der regelmäßig stattfindenden Wettkampfschießen. Bei diesem filigranen, auf Holz gemalten Öl-Gemälde handelt es sich wahrscheinlich um das älteste Bürgerbild der Stadt Celle.

 

 

Geführt wird die Museumsstiftung durch einen dreiköpfigen Vorstand, der von einen zurzeit mit 9 Celler Persönlichkeiten besetzen Kuratorium begleitet wird. 2010 wurde Herr Dr. Udo Hörstmann zum Vorsitzenden des Kuratoriums gewählt. Er folgte dem ersten Kuratoriumsvorsitzenden, Herrn Dr. Herbert Severin (ehem. Oberbürgermeister und Ehren-Bürger der Stadt Celle). Weitere Kuratoriumsmitglieder sind Frau Brigitte Friedrich (stellv. Vorsitzende), Herr Thomas Adasch (MdL), Herr Detlev Doering, Herr Harald Dratius, Herr Ernst-Andreas Pfingsten, Herr Heinz Quandt, Herr Burkhard Scharping und Herr Kurt Wieben. 

Der Vorstand wird von Herrn Harald Rösler (Vorsitzender), Herrn Thomas Kersting (stellv. Vorsitzender) und Herrn Norbert Schüpp (Finanzvorstand) gebildet.

 

 

Die Finanzierung der Stiftung und des Schützenmuseums erfolgt ausschließlich durch Zuwendungen heimischer Unternehmen und freiwilliger Spenden von Schützenschwestern und Schützenbrüdern. Da die Stiftung und das Schützenmuseum ehrenamtlich betreut und geführt werden, erreichen eingehenden Spenden auch zu 100 % den Bestimmungszweck. 

 


Ganz herzlichen Dank sei an dieser Stelle allen Unterstützern, Förderern und Sponsoren gesagt. Alle Leser sind herzlich zu einem kostenlosen Besuch unseres Schützenmuseums eingeladen. Unsere ehrenamtlichen Museumsführern stehen gerne bereit, Sie durch das Museum zu führen und Ihnen dabei die eine oder andere Anekdote über die Hauptkönige zu erzählen.   

Kontakt

Celler Schützenmuseum

Hafenstr. 6 a

29223 Celle

Deutschland

 

Tel.: +49 15155110648

Mail: info@kersting-celle.de

Öffnungszeiten:

 Sonntags 10:00 Uhr – 12:30 Uhr

und nach Vereinbarung

Eintritt frei